LLG Wonnegau - Berichte

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Ötztal Radmarthon 2007

Eingetragen am: 01.01.2007 von: Uwe Schneider

 

„Ich habe einen Traum.....“, so wirbt der Veranstalter des Ötztaler Radmarathon und hat mittlerweile jedes Jahr ca. 25.000 Rennradfahrer, die am letzten Augustsonntag teilnehmen möchten. Die Startplätze sind in wenigen Minuten im Internet vergeben, dank meiner Frau konnte ich jedoch bereits zum dritten Mal hintereinander dort für die LLG starten. Ich hatte mir zudem geschworen, so lange dort hinzufahren, bis einmal gutes Wetter ist.
In diesem Jahr waren 4667 Teilnehmer gemeldet und gingen dann bei Traumwetter an den Start.
8 Grad Plus waren es um 06.30 Uhr beim Start in Sölden. Die ersten 30 km gehen leicht bergab das Ötztal hinunter bis Ötz. Nach ca. 20 km gab es schon den ersten Massensturz, alle wollen schließlich erster werden, ich konnte jedoch an diesem Unglückspunkt mit langsamer Fahrt vorbeifahren.
Der erste Pass, das Kühtai (2020 m hoch) hat in Teilstrecken die extremste Steigung von bis zu 18 %. Den Pass erreicht man nach 50 gefahrenen Kilometern, in diesem Jahr wurde ich dort bereits von der Sonne empfangen, eine geniale Abfahrt in Richtung Innsbruck stand mir bevor. Nach ca. 80 km kommt dann Innsbruck, danach geht es Richtung Brenner (1377 m), nach 122 gefahrenen km erreicht man die Passhöhe und eine große Verpflegungsstation, die nichts zu wünschen übrig lässt. Vom Brenner aus geht’s dann Richtung Sterzing, die Italiener empfangen uns Radfahrer richtig begeistert.
Die Abfahrt vom Brenner ist jedoch nicht besonders lang, auch Sterzing hat man gleich durchradelt, schon beginnt der Anstieg zum Jaufenpass (2099 m). Von Beginn an musste ich hierbei an die 3. Verpflegungsstelle am Gipfel denken, ich hatte nämlich das Gefühl, meine Akkus werden leer. Irgendwie brachte ich jedoch den ca. 15 km langen Anstieg hinter mich und konnte mich noch rechtzeitig stärken, diesmal nahm ich Käsebrot und Apfelkuchen. Die folgende Abfahrt ist in meinen Augen die gefährlichste. Nach ca. 175 km erreicht man dann St. Leonhard, mittlerweile hat die Hitze jeden Fahrer fest im Griff. Südtirol zeigt sich von seiner sommerlichsten Seite, so hatte ich es mir ja gewünscht, also durfte ich auch nicht klagen.
Der Anstieg zum Timmelsjoch beginnt bereits unmittelbar hinter St. Leonhard und ist ca. 29 km lang, insgesamt sind 1800 Höhenmeter bei diesem Anstieg zu bewältigen.
Bei diesem Teilstück genoss ich das Panorama am meisten, eine Traumlandschaft bei blauem Himmel, ich sah Orte und Berge, Gletscher und vieles schöne sehr. Alles Dinge, die ich in den beiden Vorjahren aufgrund des schlechten Wetter gar nicht sehen konnte.
Die letzten 10 km dieser Steigung, also die eigentliche Wand des Timmelsjochs, konnte ich dann sehr gut abspulen, irgendwie war ich froh, dass ich bis dahin ohne Unfall durchkam. Denn eines ist klar, etliche Teilnehmer glauben, bergrunter könne man das Rennen noch gewinnen oder noch einige Plätze gutmachen. Bergrunter kann man jedoch dieses Rennen nicht gewinnen, jedoch das Leben verlieren.
Endlich war ich dann am Tunnel, kurz vor dem Gipfel des Timmeljochs. Am Gipfel hat der Veranstalter dann ein riesiges Transparent in den Fels gehauen, „Hier hast du deinen Traum....“. Jedes mal bekomme ich da Gänsehaut.
Nach 10.05 Std. erreichte ich wieder das Ziel in Sölden und meine Marion war froh, dass sie mich wieder in den Arm nehmen konnte.....

Vielleicht habe ich ja bei dem ein oder anderen LLGler das Interesse geweckt für 2008, denn nur wenige von uns sind dort bisher gestartet.
Übrigens hat der Veranstalter mich mehrfach in toller Aktion fotografisch festgehalten.

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